Die Tagespflege Dassel (TPD )
Die TPD hat es sich zum Ziel gesetzt, allen alten Menschen bei körperlichen, geistigen oder dementiellen Beeinträchtigungen Hilfe, Betreuung und Förderung anzubieten – sowohl vorübergehend als auch längerfristig. Besonders Menschen mit körperlichen Erkrankungen soll die Möglichkeit der Versorgung und Rehabilitation geschaffen werden mit dem Ziel, ein eigenständiges Leben wieder aufnehmen zu können. Dabei ist beabsichtigt, verschiedene Gruppen zu bilden, die den intellektuellen und physischen Bedürfnissen der Tagesgäste entsprechen. Die einzelnen Gruppen werden sich nicht starr gegenseitig abgrenzen, sondern sich in einzelnen Bereichen vermischen (z.B. beim Werken, der Gymnastik usw.). Die genaue Beobachtung und Ablaufplanung durch alle Mitarbeiter aus ihrer jeweils fachlichen Sicht ist dabei vorausgesetzt.
Die Stabilisierung des Status quo oder die Wiederherstellung erfordert eine kontinuierliche, auf den Einzelfall abgestimmte Förderung und Abforderung der noch vorhandenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten der Tagesgäste. Gegenseitiges Verstehen und ein sicheres Umfeld, haben einen eindeutig positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit. Wichtig ist uns die fortlaufende menschliche Zuwendung durch vertraute Bezugspersonen, von denen sich der Gast angenommen fühlt. Bei dementen Tagesgästen kann von einer Wiederherstellung nicht gesprochen werden, das Ziel muss die Statuserhaltung sein.
Die TPD bietet personell und räumlich die Voraussetzungen für
die erforderlichen therapeutischen Maßnahmen durch examiniertes Fachpersonal und behindertengerechte Aufenthalts- und Therapieräume sowie Sanitäreinrichtungen.
Menschenbild der Tagespflege im Seniorenzentrum Dassel GmbH
Wir betrachten die Nutzer der Tagespflege Dassel als Gäste des Hauses nicht als Patienten. Wir sind bemüht, uns in die Gedanken- und Vorstellungswelt des jeweiligen Gastes einzufühlen, um seinen Wünschen und Bedürfnissen so weit wie möglich gerecht zu werden. Der Umgang mit ihnen ist geprägt durch Wertschätzung und Respekt vor der Lebensgeschichte des Gastes.
Pflegemodell nach Monika Krohwinkel
Das Ziel der Pflege ist es, vorhandene Fähigkeiten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern oder wiederherzustellen. Monika Krohwinkel orientiert sich dabei an den Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des Lebens. Der Mensch wird ganzheitlich gesehen, unter Einbeziehung seiner Bezugspersonen, Berücksichtigung seines Umfeldes und seiner Biographie.
Problemlage
Die Situation hilfe- und pflegebedürftiger alter Menschen in der Bundesrepublik ist im hohen Maße von Armut, Einsamkeit und Hilflosigkeit gekennzeichnet. Während in anderen Ländern eine viel zahl von Möglichkeiten existieren, den Lebensabend selbstbestimmt und versorgt zu erleben, verzeichnen wir in Deutschland gerade erste Ansätze. Vielen Menschen in unserem Land geht es so:
Sie pflegen ihre Eltern, andere Familienangehörige, sowie Ehe-und Lebenspartner zu Hause bis hin zur Selbstaufopferung. Persönliche Interessen, teilweise Grundbedürfnisse, rücken in den Hintergrund. Täglich wiederkehrende Verrichtungen wie:
Welche Unterstützung erhalten diese Menschen?
Eine wichtige Möglichkeit stellt die Tagespflege dar. Sie ist eine Form der teilstationären Betreuung für Pflegebedürftige und folgt dem Grundsatz „Ambulant vor Stationär.“
Ganztägig geöffnet und vom Fahrdienst von zu Hause abgeholt und wieder zurück gebracht, werden Pflegebedürftige in der TPD versorgt und betreut. Dies schafft einerseits Freiraum für pflegende Angehörige als auch Abwechslung für Pflegebedürftige durch Schaffung neuer oder Beibehaltung bestehender sozialer Kontakte.
Im Gegensatz zum Pflegeheimaufenthalt, wird somit der Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglicht und die damit vertraute Umgebung erhalten.
Aufnahmekonzept neuer Gäste in die TPD
Auf Anfrage erhalten potenzielle Gäste, ihre Betreuer oder Angehörige unsere
Informationsbroschüre per Post. Im beiliegenden Anschreiben wird um Absprache für
einen Besichtigungs- und Gesprächstermin gebeten. Zusätzlich bieten wir bei Bedarf auch Hausbesuche zu Informationszwecken an.
Das Erstgespräch zwischen potentiellen Gästen, Betreuern oder Angehörigen findet mit der Pflegedienstleitung in den Räumen der Tagespflege Dassel bzw. telefonisch statt. Die Räume werden gezeigt und Basisinformationen über die Tagespflege gegeben. Die Konzeption, Tagesablaufplanung und eine individuelle Preisliste werden vorgestellt, unter anderem die Konzeption, die Tagesablaufplanung und eine individuelle Preisliste.
Es werden detaillierte Informationen über das SGB XI und den Kostenträger Pflegekasse weitergegeben. Gegebenenfalls wird schon bei diesem Gespräch ein Antrag an Sozialhilfeträger oder die Träger der Pflegeversicherung gestellt. Informationen über die für die einzelnen Pflegestufen notwendige Pflegebedürftigkeit werden vermittelt. Durch den Aufnahmebogen für neue Tagesgäste werden die Daten und Informationen über Bedürfnisse im Bereich der Pflege erhoben(Anamnese), und die Lebensgeschichte des Betroffenen(Biografie) wird soweit möglich abgefragt.
In der Regel erfolgt dann die Verabredung eines Probetages.
Nach diesem Probetag findet ein Gespräch zwischen Geschäftsführung, PDL und Fahrdienstleiter über den neuen Gast statt.
Am Probetag wird ein Mitarbeiter als Vertrauensperson für den neuen Tagesgast bestimmt. Er begleitet den neuen Gast den ganzen Tag über und leistet gegebenenfalls Hilfestellung bei zeitlicher und örtlicher Orientierung. Die Vertrauensperson hilft, soweit nötig,
bei den Mahlzeiten, der Suche nach einem Ruheplatz und erklärt sämtliche Gruppenangebote.
Er übernimmt während dieses Tages die Funktion eines Lotsen und begleitet
wenn erforderlich den neuen Gast auch als Beifahrer bei der Rückfahrt.
Zum Abschluss dieses Probetages findet ein Gespräch zwischen dem Lotsen und dem neuen Gast statt. In der Regel folgt am gleichen Tag noch eine telefonische Rückmeldung an den Betreuer oder den bzw. die Angehörigen über den Ablauf des Probetages.
Angebote und Aktivitäten der TPD
Ergotherapie
Hierbei soll versucht werden, verbliebene trainierbare Reserven im Bereich von Konzentration,
Initiative und Spontaneität zu mobilisieren.
Symptomorientierte Therapie
Sie sollen die Fähigkeiten des Sprechens, Greifens, Fühlens, Zuordnens und Erkennens aktivieren.
Bewegungstherapie, Gymnastik
Durch kontinuierliche und aufeinander aufbauende Bewegungsübungen mit und ohne Hilfsmittel (Ball, Reifen, etc.) werden die Beweglichkeit der Gelenke und Muskeln trainiert und der Kreislauf stabilisiert. Darüber hinaus wächst die Fähigkeit zur Konzentration.
Beschäftigungs-und Kunsttherapie
Die Angebote im handwerklichen Bereich fördern unter anderem Konzentration und
Koordination von Bewegungsabläufen sowie die sinnliche Wahrnehmung. Das Anfertigen von künstlerischen Objekten in Gruppen begünstigt das Selbstbewusstsein und vermittelt Erfolgserlebnisse.
Musiktherapie
Durch Lieder, Tänze und Musizieren mit diversen Instrumenten und Hören von Musik
werden das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und Erinnerungen und Gefühle geweckt.
medizinische Versorgung, Behandlungspflege
In enger Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärzten und unter Berücksichtigung der
AEDL’s nach Monika Krohwinkel wird ein Behandlungs- und Pflegeplan erstellt. Die
medizinische Versorgung ist entsprechend dieses Planes durch examinierte Fachkräfte gesichert und der Pflegeprozess wird dokumentiert. Das Ziel ist Rehabilitation bzw. Statuserhaltung.
Krankengymnastik, Logopädie
Beide Therapien werden durch externe Fachkräfte, die in die Tagespflege kommen,
eigenverantwortlich angeboten.
Die Therapien sollen sich an dem orientieren, was der Betroffene früher gerne getan hat. Sie müssen als sinnvoll empfunden, also individuell gestaltet werden. Dazu ist es
manchmal notwendig, in zwei bzw. mehreren Gruppen Therapien unterschiedlicher Anforderungsgrade anzubieten. Hierbei sind auch immer die Tagesgäste ohne dementielle Symptome mit ihren Bedürfnissen eigenständig zu berücksichtigen. Auch für sie gibt es Gruppenangebote.
Tagesablauf in der Tagespflege
ab 08:00 Uhr Anfahrt
08:00 bis 10.30 Uhr gemeinsames Frühstück/Gesprächskreis/Zeitungsrunde
ab10:30 Uhr Kleingruppen/ Therapien / individuelle Pflegemaßnahmen
12:15 Uhr Mittagessen
ab13:00 Uhr Mittagsruhe mit Schlafgelegenheit
14:30 Uhr Kaffeetrinken
ab 15:00 Uhr Aktivitäten, Spiele, Gymnastik, individuelle Hilfen
ab 16.30 Uhr Abfahrt
Tagesstrukturierung im Pflegebereich
Allgemeines
Frühstück
Medikamentengabe und evtl. Hilfestellung beim Essen werden geben. Sondennahrung
und Flüssigkeit über Sonde können nach Plan verabreicht werden, Zeiten nach
Plan.
Vormittags
RR und Pulskontrollen werden durchgeführt. Nach Absprache werden von unseren
Pflegefachkräften auch folgende Tätigkeiten durchgeführt: Anus praeter Versorgung, Augentropfen verabreichen, Augensalbe auftragen, Verbände anlegen
bzw. erneuern, Einreibungen. Toilettengänge werden durchgeführt.
Mittag und Mittagspause
Medikamentengabe und evtl. Hilfestellung beim Essen werden geben. Alle Mitarbeiter
- das Pflegepersonal im Besonderen - achten darauf, dass jeder Gast genügend
trinkt und isst. Nachschläge werden gerne gegeben, sofern keine diätischen
Aspekte dagegen sprechen. Bei Bedarf wird die Nahrung mundgerecht angerichtet.
In der Mittagspause soll auf das Wohlbefinden der Gäste geachtet werden
(korrekte Lagerung im Bett, hochliegende Beine im Sessel, Kissen und Decken
bei Bedarf reichen).
Kaffee & Kuchen
Evtl. Hilfestellung beim Essen erfolgt. Hilfestellung bei ggf. notwendigen Toilettengängen
Werden geleistet. Die Gäste werden bei der Abfahrt niemals aus den Augen gelassen. Eintragungen in die Dokumentationsakten, Führen des Tagesberichtes,
worin Absagen der Gäste und besondere Vorkommnisse vermerkt werden, werden erledigt
.
Getränkegaben, Kontrolle der Flüssigkeitszufuhr
Alle Mitarbeiter achten darauf, dass die gereichten Getränke auch von
den Gästen getrunken werden. Die Gäste werden immer wieder auf die Notwendigkeit
ausreichender Flüssigkeitsaufnahme hingewiesen. Für Gäste,
bei denen eine spezielle Überwachung der Flüssigkeitszufuhr notwendig ist, hängt
ein Getränkeplan in der Küche (Kühlschrank) aus.
Medikamente
Die Medikamente, die von den Pflegekräften an die Gäste ausgegeben werden,
sollen von zu Hause mitgebracht werden.
Die Medikamente werden von der Pflegefachkraft aus dem Tablettendossette in
die mit Namen versehenen Medizinbecher gegeben und an die Gäste verabreicht.
Die Pflegefachkraft bleibt so lange bei dem Gast, bis dieser seine Tabletten
genommen hat und sorgt dafür, dass genug Flüssigkeit zum Nachspülen bereit
steht.
Essensgabe
Das Essen wird bei Bedarf in kleinen, mundgerechten Bissen gereicht. Es muss darauf geachtet werden, dass es gut zerkaut und heruntergeschluckt wird, ehe der nächste
Bissen gereicht wird. Es soll zwischendurch immer wieder ein Getränk angeboten
werden. Falls Probleme beim Kauen oder Schluckstörungen auftreten, soll dies in
der Küche und bei einer Pflegekraft gemeldet werden, um entweder Zahnprobleme
beim Zahnarzt beheben zu lassen oder auf weichere Kost umzustellen. Bei
Schluckstörungen muss evtl. die Ursache vom Arzt abgeklärt werden.
Angehörigenarbeit in der Tagespflege Dassel
Alle 3 Monate findet ein Angehörigentreffen statt. Alle Angehörigen von TPD-Gästen
werden zu diesen Treffen schriftlich oder telefonisch eingeladen.
Die folgenden Termine werden bei den aktuellen Treffen zusätzlich bekanntgegeben.
Zusätzlich erhalten Angehörige auf Wunsch Gesprächs- und Beratungstermine in der TPD. Diese haben vor allen Dingen Leistungen der Pflegeversicherungen, des Bundessozialhilfegesetzes, Beratungen und Formulierungen von Anträgen an Kranken-und Pflegekassen und an Sozialhilfeträger zum Inhalt.
Zu den Informationen über Leistungen des SGBXI gehört auch das Mitformulieren und Begleiten von Widersprüchen gegen Einstufungen durch den MDK. (Wenn wir der Meinung sind, dass diese berechtigt sind und Aussicht auf Erfolg haben.) Die TPD fertigt grundsätzlich Berichte für diese MDK-Begutachtungen an und stellt sie dem MDK zur Verfügung. Auf den regelmäßig stattfindenden Treffen und bei den Einzelberatungen wird die Zufriedenheit mit Fahrdienst, pflegerischer Versorgung und allem was in der TPD anfällt hinterfragt. Jedes Angehörigentreffen beginnt mit Fragen über die Bewertung der in der TPD angebotenen Leistungen. Selbstverständlich stehen Mitarbeiter auch für Beratungen und Hilfen bei Überlastung von pflegenden Angehörigen zur Verfügung. Das beinhaltet vor allen Dingen Vermittlungen weitergehender zusätzlicher Hilfen, z.B. ambulante Dienste. In diesen Gesprächen sollen die Betreffenden zusätzlich die Möglichkeit erhalten, über Belastungen
durch Pflege und Betreuung zu reden.
Sie haben Fragen
Wir helfen gerne weiter. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf:
05564 200158
Oder nutzen Sie unser Kontaktformular.